Ost-in-Edhil
Sindarin 'Stadt der Elben'. Warum sollten wohl Elben ihre Stadt 'Stadt der Elben' nennen? Ost-in-Edhil war der letzte Versuch der Hochelben, Mittelerde zu kolonialisieren, eine Stadt in den zu dieser Zeit tiefsten, dunkelsten Wäldern Eriadors gelegen, wo Noldor und Sindar zu einem mächtigen Volk zusammenwachsen und, nach deren Plan,
die Vorherrschaft der Elben über Mittelerde ihren Ausgangspunkt und ihr Zentrum haben sollten.
Nach dem Fall Morgoths und dem Untergang Beleriands sahen sich die verbliebenen Elben riesigen, wilden, unüberschaubaren und scheinbar unbewohnten Ländern gegenüber. Der hohe König der Noldor, Gil-galad, blieb mit einem großen Teil seines Volkes in den alten Ländern von Lindon, aber andere Elbenfürsten gingen weiter in das tiefe, unbekannte Land. Einige Sindar, wie Oropher im großen Grünwald, wurden zu Fürsten der Waldelben, das einzige Noldorreich hier entstand aber in Eregion mit der Hauptstadt Ost-in-Edhil.
Gegründet wurde Eregion von Galadriel und Celeborn um das Jahr 700 des Zweiten Zeitalters. Wichtigste Person in Ost-in-Edhil war allerdings Celebrimbor, der Enkel Feanors, der dort die Gwaith-i-Mirdain, die Gilde der Juwelenschmiede gründete und anführte. Entscheidend für die Wahl der Lage war auch die Nähe des Zwergenkönigreiches Khazad-dum. Die Noldor waren stets freundschaftlich mit den Zwergen ausgekommen und teilten ein gemeinsames Interesse an Schmiedekunst und Handwerk. Zwischen Ost-in-Edhil und Khazad-dum wurde eine breite Straße gebaut, die oberhalb des Sirannon entlanglief, welcher bei der Elbenstadt in den Glanduin mündete. Zwischen beiden Städten entstand eine tiefe Freundschaft (insbesondere zwischen Celebrimbor und dem Zwerg Narvi) und ein reger Erfahrungsaustausch fand statt, so daß die Schmiede von Eregion und Khazad-dum viel bessere und schönere Arbeiten herstellen konnten, als sie es alleine vermocht hätten. Von Khazad-dum, welches im östlichen Teil des Nebelgebirges lag, wurde ein langer Gang durch das ganze Gebirge gegraben und an dessen Ende das Westtor errichtet, wo die Straße ihren Ursprung nahm.
Aber die unsterblichen Elben wurden Mittelerdes müde und litten unter deren steter Veränderung und Verfall. Daher wünschten Sie sich, zumindest in Ihren Ländern diesen Verfall aufzuhalten und so für immer in ihrer unveränderlichen, abgeschirmten Welt zu leben. Daher begann die Gwaith-i-Mirdain magische Ringe zu schmieden, welche den Verfall in ihrer Umgebung aufhalten konnten. Die Erfolge waren zunächst mäßig, bis um das Jahr 1200 ein großer Lehrmeister namens Annatar kam und seine Hilfe anbot. Er versprach den Elben, sie könnten ihr Land so schön wie Valinor machen, aber unter ihrer eigenen Herrschaft. Viele mißtrauten ihm, Gil-galad verweigerte ihm den Eintritt in sein Land und Galadriel verließ aus Protest gegen ihn Eregion und ging nach Lorien. Unter Annatars Anleitung begannen die Schmiede der Gwaith-i-Mirdain um 1500 mit der Herstellung der Ringe der Macht, welche ihren Trägern die Eigenschaften verliehen, nach denen die Elben verlangten. Nachdem die Neun und die Sieben Ringe fertiggestellt waren, verließ Annatar das Land und Celebrimbor schuf allein die Drei Ringe des Feuers, des Wassers und der Luft.
Annatar, welcher in Wirklichkeit Sauron war, ging nach Mordor und schmiedete dort etwa 1600 den Einen Ring, der die anderen alle beherrschen sollte und in den ein großer Teil von Saurons Macht einfloß. Dann verlangte er von den Elben die Auslieferung aller anderen Ringe. Diese jedoch durchschauten endlich Annatar und begehrten gegen ihn auf. Sauron jedoch sammelte ein großes Heer, fiel 1695 in Eregion ein, zerstörte Ost-in-Edhil, plünderte das Haus der Gwaith-i-Mirdain, fand die Neun Ringe und nahm Celebrimbor gefangen. Dieser verriet Sauron das Versteck der Sieben Ringe, weil er sie für wenig wichtig hielt, aber das Versteck der Drei verriet er nicht und so tötete Sauron Celebrimbor und fiel weiter in Eregion ein. Dort war inzwischen auch der von Gil-galad ausgesandte Elrond mit seinem Heer besiegt worden und konnte sich nur durch einen Ausfall der Zwerge von Khazad-dum nach Norden retten, wo er eine Zufluchtsstätte der Elben namens Imladris (Bruchtal) gründete. Als Sauron schließlich durch die zu Hilfe gekommenen Numenorer besiegt und vertrieben wurde, lag ganz Eriador in Trümmern und die meisten Ringe waren in Saurons Besitz.
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