23. September - 8. Oktober DZ 2941: Thorin & Co. sind zu Gast in Esgaroth und Anlass für Feste und Feiern.   (Daten aus Historischer Atlas von Mittelerde)
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Harad

Harad (sindarin Süden) war der Name für ein riesiges Land, das auch als eigener Kontinent hätte angesehen werden können. Es entstand zu Beginn des Ersten Zeitalters, als die Valar Utumno belagerten und schließlich zerstörten. Weiter im Süden entstand durch die Zerstörung der Länder der Große Golf, viel später Bucht von Belfalas genannt. Südlich davon lag nun eine gewaltige Halbinsel, die in etwa die Hälfte der Größe Mittelerdes einnahm: Harad.
Das Graue Gebirge, welches es bereits seit Anbeginn der Welt im Südwesten gab, blieb in Harad bestehen, wogegen das Gelbe Gebirge im Südosten im Meer versank.

Die Zeit der Dunkelheit Mittelerdes begann. Die eben erwachten Elben wurden nach Valinor gerufen, aber nicht alle folgten. Die Zurückgebliebenen wanderten frei in Mittelerde umher, einige kamen wohl auch nach Harad. Ob sie sich aber jemals dort niederliessen, ist nicht bekannt.
Anders die Menschen, die erst Jahrtausende später auf der Bildfläche erschienen. Sie blieben in Mittelerde und gründeten von Hildorien im Osten aus überall zunächst sehr einfache Siedlungen. Aus diesen entstanden in langer Zeit die vielen Völker der Menschen. Harad war ein sehr heißes Land und die dortigen Völker passten sich an die Umgebung an. Haut und Haare wurden dunkler, warme Kleidung und große Wohnhäuser waren nicht nötig. Aber aus den zunächst einfachen Jägern und Sammlern entwickelten sich bald zahlreiche, wenn auch kleine Kulturen, die oftmals in Konkurrenzkampf zueinander standen.
Harad unterschied sich landschaftlich deutlich vom nördlichen Mittelerde. Es gab tiefe Urwälder sowie trockene Steppen und auch Wüsten. Das Landesinnere mit seinen zahlreichen Bergen und Flüssen war zum Teil sehr unzugänglich, so dass die Bildung eines großes Volkes zugunsten zahlreicher kleiner behindert wurde. Die Tierwelt war völlig anders als im Norden. Es gab Affen und Großkatzen, am bekanntesten jedoch waren die monströsen Mumakil oder Olifanten, große Verwandte unserer heutigen Elefanten. Die Menschen von Harad aber waren bald an die Bedingungen perfekt angepasst, viel später gelang es ihnen sogar, die Mumakil für ihre Zwecke zu verwenden.
Das gesamte Erste Zeitalter aber blieb Harad vom Rest der Welt unbehelligt und unbemerkt und konnte sich in völlig eigenständiger Art entwickeln. Aber als Beleriand im Meer versank, brach auch der nordwestlichste Teil Harads weg und ging unter. Das Graue Gebirge blieb nur zum Teil erhalten als niedrige Hügelkette, von der neu entstandenen Bucht von Umbar aus sich nach Süden erstreckend.

Auch zu Beginn des Zweiten Zeitalters tat sich zunächst noch nicht viel. Nachdem aber 600 Jahre vergangen waren, begannen die Numenorer eine große Schifffahrtsnation zu werden. Die ersten Schiffe kamen nach Mittelerde zurück, zunächst in den Norden zu Ihren alten Freunden, den Elben von Lindon. Aber bald unternahmen sie weiter ausgedehnte Fahrten zur Erforschung Mittelerdes. Und so kamen sie nach Harad, wo sie zu Beginn nur kurz landeten und noch keine Beziehung zur dortigen Bevölkerung aufbauten. Im neunten Jahrhundert dann machte Aldarion, der später König von Numenor werden sollte, eine ausgedehnte Forschungsreise auch nach Harad, bis zu dessen Ostseite und noch weiter. Die Reise dauerte 14 Jahre und in deren Verlauf wurden wohl auch erste numenorische Häfen in Harad gegründet und Kontakt mit den Einheimischen hergestellt.
Zunächst traten die Numenorer als Lehrer und Wohltäter auf, um die in ihren Augen Wilden zu unterweisen. Daraus erwuchs bald eine intensive Handelsbeziehung, denn Harad hatte viele exotische Güter zu bieten, vor allem aber auch das dringend benötigte Holz. Die Häfen der Numenorer entwickelten sich zu den wohl ersten Städten Harads und eine Wanderung einiger Völker an die Küsten setzte ein.
Der größte Hafen lag im Norden von Harad in der natürlichen Bucht von >Umbar (über das ein eigener Eintrag vorliegt, daher hier nichts mehr dazu).
Viele kleine Stämme blieben aber im Landesinneren auf sich allein gestellt und entwickelten vielfältige Kulturen. Die Häuptlinge wurden zu Königen kleiner Reiche, die auch beträchtliche Reichtümer anhäuften, denn die Berge des Landes waren reich an Bodenschätzen. So ging bald ein legendärer Ruf von dort aus.
Während sich Harad sehr langsam entwickelte, wurde im Norden die Geschichte weitergeschrieben. Sauron ließ sich in Mordor nieder und in Eregion wurden die Ringe geschmiedet. Eriador wurde verwüstet und Sauron schließlich besiegt. Dieser flüchtete zurück nach Mordor und begann von da aus, seine Einflußgebiete nach Osten und Süden hin auszudehnen. Die nördlichen Völker von Harad standen bald unter seinem Einfluß, der zunächst subtil blieb.
Die Numenorer veränderten ihr Auftreten bald. Aus den einstigen Lehrern wurden kalkulierende Händler, die zunehmend gieriger wurden. Vermutlich durch ihren Einfluss begann die Verschmelzung der einzelnen Stämme zu einem großen Volk, dem der Haradrim. Für die Numenorer bedeutete das vereinfachten Handel. Unter den Haradrim aber wurde, angetrieben von Sauron, der Hass auf Numenor geschürt.
Schließlich fiel der Schatten auf Numenor. Die Haradrim wurden zusehends ausgebeutet und mussten Tribut entrichten. Einige begannen sich zu wehren und richteten Schäden an den numenorischen Häfen an. Gegen die militärische Übermacht der Numenorer hatten sie aber keine Chance.
Als dann Sauron nach Numenor gebracht wurde und den König bald unter Kontrolle hatte, wurden zahlreiche Eingeborene von Harad als Sklaven genommen, als Ruderer für die großen Kriegsschiffe und um von Sauron zu Ehren Melkors geopfert zu werden. Viele unter Saurons Einfluß stehende Numenorer wurden nun mächtig in Harad und zu großen Häuptlingen grausamer Stämme, die jene verfolgten, die sich ihnen entgegenstellten. Zwei von ihnen, Herumor und Fuinor, taten sich hier besonders hervor.

Der Hass der Haradrim überdauerte den Untergang Numenors und wurde auf die überlebenden Flüchtlinge übertragen, welche das benachbarte Reich von Gondor gründeten.
In Gondor wurde pragmatisch unterschieden zwischen Nah-Harad und Weit-Harad. Nah-Harad war das Land südlich des Harnen bis Umbar und Weit-Harad darüber hinaus. Umbar als nächster Nachbar galt als unmittelbare Gefahr. Viele seiner Truppen bezog es aber aus den südlicheren Landen, die es unter Kontrolle hatte, denn in Umbar waren noch immer die Nachfahren der skrupellosesten Numenorer an der Macht. Die meisten Völker Weit-Harads wurden wohl von Umbar angeführt.
Im zehnten Jahrhundert des Dritten Zeitalters entbrannte der Krieg zwischen Gondor und Harad. Nach über 100-jährigen Kämpfen um Umbar gelang es im Jahr 1050 König Ciryaher schließlich, ganz Harad zu unterwerfen. Daraufhin nahm er den Namen Hyarmendacil, Südsieger an. Gondor erreichte den Gipfel seiner Macht und hatte keine ernsthaften Feinde mehr. Die Kinder der Fürsten der Haradrim lebten am Hof von Osgiliath und Harad war Gondor lehenspflichtig. Eine lange Straße, die Harad-Straße, wurde wohl zu dieser Zeit gebaut, von Ithilien bis hinunter in den tiefsten Süden. Die Völker Harads galten als Verbündete, in dem großen Land blieb aber Saurons Einfluss und der Hass auf die Besatzer ungebrochen. 400 Jahre lang beherrschte Gondor Harad, bis im Zuge des Bürgerkrieges Umbar an die Corsaren verlorenging.
Harad fiel zunächst der Anarchie anheim und Sauron kontrollierte bald wieder dessen Reiche. Es lag von nun an in ständigem Konflikt mit Gondor und mit Saurons wachsender Macht wurde es immer stärker. Neben Umbar wurden zahlreiche andere Häfen weiter südlich gegründet und auch von dort Überfälle auf die Küsten von Belfalas durchgeführt. Süd-Gondor zwischen Poros und Harnen wurde vom ständigen Krieg verheert und verlassen. 1810 gelang es Gondor für kurze Zeit, Umbar erneut einzunehmen, da die Völker von Harad in Konflikte untereinander verwickelt waren. Bald waren die Haradrim aber wieder gegen Gondor vereint.
Als Sauron für den Ringkrieg rüstete, wurde auch Harad, welches eine gewaltige menschliche Quelle darstellte, komplett mobilisiert. Von den Häfen liefen die Flotten aus und zahlreiche Fußheere setzten sich in Marsch. Die gezähmten Mumakil dienten als Kampf- und Reittiere.
Nach dem Ende des Ringkrieges war durch Saurons Niedergang dessen Einfluss auf Harad erloschen und mit den Völkern dort wurde Friede geschlossen.

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